U110760 Der Westen - Entstehung, Selbstverständnis, Deutungen und Perspektiven

3 x Mi

19.3-2.4.2025

18.00 - 19.30 Uhr

Bildungszentrum

Einsteinstr. 28

U110760

€ 17,- (auch einzeln buchbar zu je € 6,-)

 

Lange wurde „der Westen“ mit Demokratie und Menschenrechten, Pluralismus und Liberalismus, Kapitalismus und Wohlstand gleichgesetzt. Und der Ausgang des Kalten Krieges schien die Überlegenheit des westlichen Modells zu bestätigen. Doch inzwischen wächst die Kritik an seinen Widersprüchen und Schattenseiten wie Imperialismus, Kolonialismus, Faschismus und Rassismus. Akteur*innen aus dem „globalen Süden“ begehren gegen die „westliche Bevormundung“ auf.

Vortragsreihe von Prof. Dr. Werner Bührer (i.R.)


Jede Kurseinheit steht für sich und kann auch einzeln gebucht werden:

Mi 19.3.2025: Die Entstehung des Westens (U110762)
Der Westen, wie er heute verstanden wird, entstand im späten 18. und im 19. Jahrhundert. Welche Kernelemente machten ihn aus? Auf welche kulturellen und politischen Traditionen beriefen sich seine Propagandisten, von welchen grenzten sie sich ab? Welche Entwicklungsphasen lassen sich unterscheiden? Diente die Rede vom „Westen“ eher legitimatorischen Zwecken, oder können die „westlichen Werte“ mit Recht universelle Geltung beanspruchen? Welche alternativen Modelle existierten?
Fr 26.3.2025: Deutschland und der Westen (U110764)
Die Gegensätze zwischen den westlichen „Ideen von 1789“ und den deutschen „Ideen von 1914“, zwischen „Zivilisation“ und „Kultur“, wurden in Deutschland besonders deutlich betont. Der Begriff des Westens war negativ besetzt, der deutsche Nationalökonom und Soziologe Werner Sombart unterschied 1915 zwischen „Händlern“ wie den Briten und „Helden“ wie den Deutschen. Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg fand unter dem Einfluss der USA eine gründliche „Westernisierung“ Westdeutschlands statt. Wie gingen die Amerikaner dabei vor, welche Erfolge zeitigten diese Bemühungen?
Fr 2.4.2025: Abschied vom Westen (U110766)
Der Westen, glaubt der Historiker Heinrich August Winkler, stecke in seiner schwersten Krise, und sein französischer Kollege Emmanuel Todd prognostiziert sogar den endgültigen Niedergang der westlichen Welt. Welche Ursachen hat die gegenwärtige Krise? Welche Fehler wurden gemacht, was bleibt trotz aller Defizite richtig? Welche politischen Kräfte fordern das westliche Modell auf nationaler und internationaler Ebene heraus? Welche Alternativen bieten sie an? Hat der Westen noch eine Zukunft?